ALLES ÜBER ZIMT
Was für Zimt Sorten gibt es?
im Großen und ganzen gibt es 3 unterschiedliche Sorten von Zimt. Den Ceylon Zimt ursprünglich aus Sri Lanka, den chinesischen Cassia Zimt und den Padang Zimt(Cassia Vera) aus Indonesien. Aber meist unterscheidet man zwischen Ceylon und Cassia.
Was ist der Unterschied zwischen Ceylon Zimt und Cassia Zimt?
Eines vorweg: Es gibt keinen bösen Zimt!
Das “Märchen” vom guten und vom schlechten Zimt hat seine Wurzeln im Cumaringehalt der Pflanze. Generell gilt, dass Cassia einen höheren Wert an Cumarin (zwischen 3 bis 9 Gramm pro Kilogramm enthält). Und daher als gesundheitsschädlicher eingestuft wird.
Hier nun aber eine genaue Auflistung der Unterschiede beider Kontrahenten. Am Ende werdet ihr sehen das beide ihre Vor und Nachteile haben.
Im Handel unterscheidet man leider nicht nach Cassia und Ceylon, es existiert hier keine Kennzeichnungspflicht!
Wie unterscheide ich Cassia Zimt von Ceylon Zimt?
Wenn der Zimt gemahlen wurde und in Pulverform vorliegt wird es sehr schwer, wenn man nicht gerade ein Labortest-Kit zur Hand hat. Cassia Zimt ist in der Regel etwas dunkler als der Ceylon Zimt. Im Geschmack kann Cassia sehr süsslich und dominat wirken, aber auch scharf. Ceylon Zimt ist eher dezent im Geruch kann aber auch süsslich schmecken je nach Qualitätsgrad.
Bei Zimtstangen ist es einfacher: Ceylon Zimt Stangen haben mehrere Lagen und sind sehr dünn. Cassia Stangen haben genau eine “dicke” Schicht.
Was ist Ceylon Zimt?
Die Gewinnung von Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) benötigt etwas Arbeit: Da die Rinde nur von den zarten Wurzelschösslingen abgeschält wird, werden die Bäume durch ständiges Abschlagen kurz gehalten und die Wurzelstöcke angeregt, immer neue Ableger zu treiben. Ceylon Zimt wird auch Caneel genannt und stammt vor allem aus Sri Lanka (früher Ceylon) oder Madagaskar oder oder. Mehr darüber findet ihr in unserem Geschichtsüberblick. Das Zimtrindenöl besteht zu 55–75 % aus Zimtaldehyd und bis je ca. 10 % aus Eugenol (Phenole). Cumarin ist weniger enthalten. Ceylon wird von den äußeren Kork- und Rindenschichten befreit, bis eine feine, sehr aromareiche Innenrinde übrig bleibt, die höchstens einen Millimeter dick ist und sich von beiden Seiten einrollt.
Ceylon Zimt Stangen sind die Innenrinden, von denen etwa sechs bis zehn ineinander geschoben und dann als Quills bezeichnet werden.
Was ist Cassia Zimt?
Der Cassia-Zimtbaum (Cinnamomum cassia) darf dagegen auswachsen, nach vier Jahren wird erstmals geerntet. Um an das zarte, nur millimeterdicke Innere der Rinde zu gelangen, werden Borke und Mittelrinde entfernt; die Innenrinde wird geschält, rollt sich dabei von selbst auf und wird getrocknet. Cassia stammt ursprünglich aus China, wird aber heute auch in Vietnam, Indonesien und auf Sumatra angebaut. Durch die Anteile von Kork und äußeren Rindenteilen ist dieser Zimt reich an Gerbstoffen. Sein Aroma ist daher zwar auch süßlich-aromatisch, aber etwas herber, kräftiger und leicht bitter. Die Rindenstücke sind bis zu drei Millimeter dick und bis zu 40 Zentimeter lang. Sie rollen sich nur von einer Seite ein und kennzeichnen sich im Vergleich zum Ceylon-Zimt durch ein dunkleres Rot-Braun.
Ist Zimt scharf?
Ja und nein. Es kommt immer auf die Art des Zimts an. In der Regel ist Cassia Zimt “schärfer” als Ceylon, es gibt aber auch Sorten die nur süß und nicht scharf sind. Das Molekül welches hierbei die Schmerzrezeptoren anspricht nennt man Zimtaldehyd. Es ist von seiner Wirkweise mit Capsaicin oder Piperin vergleichbar. Welche Art von Cassia Zimt man gerade vor sich hat lässt sich meist nicht genau bestimmen. Ceylon Zimt hingegen ist überwiegend sanft und nicht scharf.
Ist Cassia Zimt schädlich?
Es kommt ganz auf die Dosierung an. Wie gesagt enthält Cassia Zimt zwischen 3 bis 9 Gramm Cumarin Pro Kilogramm. Die vom Bundesamt für Risikobewertung empfohlene Menge beträgt 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Welcher Zimt ist besser Ceylon oder Cassia?
Das kommt nun ganz auf das gewählte Kriterium: Geht man strikt nach dem Cumaringehalt so ist die Antwort ganz klar Ceylon Zimt. Ist die Frage indes welcher Zimt intensiver schmeckt, dann ist die Antwort Cassia Zimt. Gerade im Hinblick auf das “Märchen” vom schlechten und guten Zimt wird die Qualität oft anhand des Cumarin Gehalts festgemacht.
Was ist Cumarin?
Cumarin ist ein natürlicher Aroma- und Duftstoff, den viele Pflanzen enthalten.
Der Begriff Cumarin leitet sich übrigens aus dem Tupi Wort Cumaro für Tonkabohnenbaum ab.
Wo ist Cumarin enthalten?
Cumarin ist in Zimt, Waldmeister, gelben Steinklee, gewöhnlichem Ruchgras( Heu), Datteln und Tonkabohnen enthalten.
Was bewirkt Cumarin?
Richtig dosierte hat Cumarin durchaus positive Seiten:
Cumarin wirkt entzündungshemmend, beruhigend und krampflösend. In der Medizin werden Cumarine (Cumarinderivate) übrigens als blutgerinnungshemmende Arzneistoffe eingesetzt.
Überdosierte Negative Seite:
Cumarin kann für Beschwerden verantwortlich sein, etwa Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Schlafsucht, sowie für Schäden an Nieren und Leber. Auch Herzrasen, eine erhöhte Darmtätigkeit, Schweißausbrüche und eine schnelle Atmung können als Nebenwirkung von zu viel Zimt auftreten. Die blutgerinnungshemmende Wirkung kann sich besonderes auf Bluter negativ auswirken.
Ist Cumarin giftig?
Vorab ein klares Ja! Aus toxikologischer Sicht gilt Cumarin als bedenklich. Aber die Menge spielt hier die entscheidende Rolle! Cumarin wird von der Leber abgebaut hinterlässt dabei keine Schäden. Wichtig zu wissen: Cumarin hat bei
Tierversuchen in hohen Dosen krebserregend gewirkt, für den Menschen wurde ein erhöhtes Krebsrisiko jedoch bisher nicht nachgewiesen.
In hohen Aufnahmemengen kann Cumarin Leberschäden, im Extremfall sogar Hepatitis mit Leberversagen, verursachen.
Wer aber hohe Mengen von Alkohol zu sich nimmt, zuviel Wacholder, Muskatnuss, Rosa Beeren konsumiert, um nur einige Beispiele zu nennen, der hat ebenso ein Problem. Die Liste ist sehr lang und wenn man nicht konstant die empfohlene Menge von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht überschreitet unbedenklich.
In normalen Mengen, ist Cumarin nicht giftig und wird sogar für medizinische Zwecke eingesetzt. Das Gleiche gilt für alle anderen genannten Stoffe.
Ist Zimt gefährlich oder gesund?
Wie zuvor erwähnt kommt auf die Dosierung an und welchen Zimt man nimmt. Wenn Ceylon Zimt eingesetzt wird hat dieser viele Heilwirkungen. Kleine Mengen von Cassia aber ebenso. Die Menge ist hierbei entscheidend.
Ist Ceylon Zimt gesund?
Ceylon Zimt im Allgemeinen fördert den Appetit und kann gegen Blähungen und Völlegefühl vorbeugen. Bestimmte Inhaltsstoffe aus Zimt beeinflussen vermutlich den Blutzuckerspiegel. Gerade bei Diabetikern ist Zimt ein beliebtes Mittel um Süße ins Spiel zu bringen.
Zimt hebt den Serotoninspiegel im Blut an, was ein Wohlbefinden erzeugt und gegen Heißhunger vorbeugt. Zimt senkt ebenso die Triglyceride (eine bestimmte Fettart in unserem Blut) und den Cholesterinspiegel. Der Inhaltsstoff MHCP hat eine insulinähnliche Wirkung was den Blutzuckerspiegel senken kann. Ganz wichtig: Dieser Effekt reicht jedoch nicht aus, um ihn therapeutisch bei Diabetes einsetzen zu können!
Wie wirkt Zimt bei Männern?
Ganz einfach Jungs, es soll die Manneskraft stärken und gilt seit der Antike als Liebedo verstärker! Schon im alten Ägypten war es gang und gebe sich mit Zimt und Honig vor dem Liebesspiel einzucremen, wer es mag sollte es probieren!
Wie wirkt Zimt bei Schwangeren Frauen?
Bitte unbedingt beachten: Ätherisches Öl aus den Zimtblättern und der Zimtrinde darf in der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da es wehenfördernd wirkt. Sollte das Baby auf sich warten lassen, können durch die Anwendung von Zimtölen jedoch durchaus die Wehen stimuliert werden.
Wie wirkt Zimt bei Frauen?
Eins noch: Zimt kann helfen, den natürlichen Regelzyklus bei Frauen wiederherzustellen. In einer Studie mit Frauen, die am PCO-Syndrom, einer Störung des Hormonhaushaltes, litten, half Zimtextrakt, des Progesteron-Level zu verbessern. Das werdet ihr jedoch so mit normalen Zimt nicht schaffen. Hier müssen es schon die Zimtextrakte sein!
Was macht Zimt im Körper?
Zimt im Allgemeinen kann gegen Magenprobleme und bei Erkältungskrankheiten helfen, Verdauungsbeschwerden lindern. Er wirkt auch krampflösend, durchblutungsfördernd, beruhigend und Stimmungsaufhellend. Ceylon Zimt im Speziellen kann aufgrund seiner Eugenol Anteile auch desinfizierend wirken.
Welcher Zimt ist gut zum Abnehmen?
Wir würden den Ceylon Zimt empfehlen da dieser bedenkenlos in Größeren Mengen verwendet werden kann, und sich alle positiven Begleiterscheinungen wie das dämpfen von Heißhungerattacken sowohl bei Cassia als auch bei Celyon-Zimt einstellen.
Wie viel Zimt darf man pro Tag essen?
Cassia Zimt:
Hier ein kleines Rechenbeispiel: Ein Kilo Cassia Zimt enthält durchschnittlich 0,3 Prozent Cumarin.
Die empfohlene Menge beträgt 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Eine Dame von 60 Kilo darf 1 Teelöffel puren Cassia Zimt am Tag löffeln ohne sich einen Kopf zu machen.
Ein Mann mit 90 Kilo ungefähr 1,5 Teelöffel.
Bei Süßigkeiten darf eine Dame 24 kleine Zimtsterne essen! Ein Mann 36 Zimtsterne.
Ceylon Zimt:
In Ceylon-Zimt kommt Cumarin indes nur in Spuren vor. Ein Kilo Ceylon Zimt enthält dagegen 0,0008 Prozent Cumarin pro Kilogramm.
Das bedeutet,ihr müsstet schon 300 Gramm Zimt ergo 3 Dosen täglich in euch reinschütten um eine negative Wirkung zu erzielen. Keine leichte Aufgabe.
Welche Zimtsorte ist jetzt die Beste?
Unsere Antwort: Keine von beiden ist besser als die Andere! Alle Sorten haben ihre Vor und Nachteile. Die sollte man kennen und selbst abwägen. Cassia ist intensiver und Ceylon aufgrund des geringeren Cumaringehaltes für den täglichen Gebrauch besser geeignet.
Welchen Zimt sollte man kaufen?
Cassia ist intensiver im Geschmack und leichter zu gewinnen. Von daher preislich attraktiver. Er besitzt jedoch wie schon erläutert mehr Cumarin Anteile als Ceylon. Kinder sollten daher weniger davon essen. Bei Erwachsene wiederum spielt es weitestgehend keine Rolle es sei denn sie nehmen aus Diät Zwecken erhöhte Dosen Zimt zu sich oder essen aus anderen Gründen täglich mehr als 10 Gramm. Kulinariker und die es kräftig und süß mögen greifen hier zum Cassia.
Ceylon Zimt hingegen hat mehr Ethanole, ist dadurch eleganter im Geschmack, nur leicht süßlich und weniger Cumarin belastet. Somit eher geeignet für Kinder und Menschen die es dezenter im Geschmack mögen. Gesundheitlich wird Ihnen auch hier nichts passieren. Ceylon Zimt ist aufwendiger zu produzieren und in der Regel etwas teurer.
Fazit:
Ceylon Zimt ist besser für Kinder oder Köche die es milder und ausgewogener mögen. Cassia Zimt ist besser für Zimt-Liebhaber, die den intensiven Geschmack suchen. Wenn in einer Gewürzmischung Cassia Zimt verwendet wird, ist das nur legitim denn der Geschmack ist einfach ein anderer.
Sollte man Zimt aus gesundheitlichen Aspekten verwenden, wäre es ratsam den Ceylon Zimt zu verwenden da hier Eugenol enthalten ist, welches viele weitere heilende Effekte besitzt.
Quellenverweise
https://www.bfr.bund.de/cm/343/neue-erkenntnisse-zu-cumarin-in-zimt.pdf
https://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-cumarin-in-zimt-und-anderen-lebensmitteln.pdf
https://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/gewuerze/zimt-was-kann-zimt