ENTDECKUNG ANDALIMAN

DIE ENTDECKUNG VON ANDALIMAN

Andaliman war eine unserer ersten Entdeckungen, auf die wir auch heute noch mit großem Stolz zurückblicken. Angefangen haben wir in Deutschland mit einem Handel von 30 Kilo. Inzwischen importieren wir um die drei Tonnen Andaliman-Pfeffer. Eine wahrlich großartige Entwicklung!

Ursprünglich war es ein Gerücht, das uns auf die Spur des Andalimans führte. In Sumatra wurden wir dann fündig und hatten dort erstmals die Gelegenheit, dieses exquisite Gewürz zu kosten. Der scharfe Hauch im Nachgeschmack wurde durch klares Wasser gelöscht, woraufhin sich plötzlich eine süßliche Note im Mund ausbreitete. Wir wussten: Hier waren wir auf etwas wirklich Einzigartiges gestoßen!"

Unsere Reise führte uns zunächst nach Medan, einer beschaulichen Stadt im Norden Sumatras, die mit knapp zwei Millionen Einwohnern ein kleines Juwel darstellt. Hier wird Pfeffer traditionell nur zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten verwendet. Selbst dort genießt er den Status eines seltenen Gewürzes und wird mit höchstem Respekt behandelt. Andalimanpfeffer wird bis heute nicht gezielt angebaut. Vielmehr handelt es sich um eine wild wachsende Pflanze, die das ganze Jahr über ihre Früchte trägt. Doch dazu werden wir später mehr erfahren. In Indonesien sagt man, Andaliman solle man wie ein Kind hegen und pflegen. Denn je öfter man erntet, desto häufiger trägt der Pfeffer seine reichen Früchte.

Vor Ort erkannten wir, dass wir weiter zur Insel im See reisen mussten. Dies klang zunächst charmant und klein, jedoch wurde uns schnell wieder bewusst, dass die Maßstäbe hier in Asien anders sind als in Europa. Samosir, eine vulkanische Insel im Tobasee, erstreckt sich über 647 km² und ist damit in etwa so groß wie Ibiza oder Singapur. Genug Raum für die Kultivierung von Andaliman!

Nach unserer Ankunft auf der Insel wurden uns die zusätzlichen Eigenschaften enthüllt, die den Pfeffer zu einer wahren Rarität machen.

Andaliman mag zwar weitverbreitet sein, dennoch findet man vereinzelt nur hier und da eine einzelne Pflanze. Das liegt daran, dass die Andalimansamen nur keimen, wenn sie mit den Enzymen eines Vogels in Kontakt kommen. Anders gesagt, der Vogel muss den Pfeffer verzehren und ihn danach an anderer Stelle wieder ausscheiden, um das Wachstum einer neuen Pflanze zu ermöglichen. Die Ernte gestaltet sich ebenfalls anspruchsvoll, da der Pfeffer von Dornen durchzogen ist und sich meist im dichten Unterholz befindet. Hinzu kommt, dass hier ein Klima herrscht, das für Europäer eher ungewöhnlich ist: Temperaturen von 42°C, ein Himmel voller Wolken und eine angenehme Luftfeuchtigkeit von 99%.

Bis dieser köstliche Blütenpfeffer schließlich in Ihrer Küche ankommt, durchläuft er tatsächlich einen langwierigen Prozess. Nach der Ernte müssen die kleinen Beeren noch eine Reihe von Schritten durchlaufen. Die besondere Beschaffenheit der Früchte sowie die hohe Luftfeuchtigkeit der Region erschweren den Trocknungsprozess und führen immer wieder zu Verlusten. Um der Gefahr von Schimmelbildung vorzubeugen, wird der frische Andaliman in Bambusschalen getrocknet, die auf Stelzen platziert sind, um eine optimale Luftzirkulation zu ermöglichen. Erst wenn er vollständig getrocknet ist, macht er sich schließlich auf den Weg zu uns, wo er bereits mit Vorfreude erwartet wird.

Einsatz:

Natürlich eignet sich der Andalimanpfeffer hervorragend für die asiatische Küche. Doch wer sich einmal mit seinem frischen, zitronigen Geschmack angefreundet hat, wird feststellen, wie vielseitig er wirklich ist. Sei es für Suppen oder Eintöpfe, zu Fisch oder Huhn, als Tee oder Eistee ?

Unser Spezialtipp:
Andaliman im eiskalten Mineralwasser genießen!