Unterwegs in Indonesien
MR. ANdaliman, Selamat pagi!
Andaliman ist eine unserer ersten Entdeckungen, auf die wir heute noch sehr stolz sind. Rückblickend haben wir in Deutschland mit 30 Kilo angefangen zu handeln. Mittlerweile werden um die drei Tonnen Andalimanpfeffer importiert. Tolle Sache!
Zuallererst war es ein Gerücht, was uns auf die Fährte des Andalimans brachte. In Sumatra wurden wir dann fündig und durften dort zum ersten Mal dieses edle Gewürz verkosten. Der Brand im Abgang wurde mit purem Wasser gelöscht. Danach hatte man plötzlich einen süßlichen Geschmack im Mund. Wir wussten: Hier waren wir auf etwas ganz besonderes gestoßen!
Unsere Reise führte uns zuerst nach Medan. Eine kleine Stadt im Norden Sumatras, mit gerade mal zwei Millionen Einwohnern. Hier wird der Pfeffer traditionell nur bei Feierlichkeiten wie z.B. Hochzeiten eingesetzt. Denn selbst dort gilt er als seltenes Gewürz und wird geradezu mit Ehrfurcht behandelt. Andalimanpfeffer wird bis heute nicht angebaut. Tatsächlich handelt es sich um eine wild wachsende Pflanze, die ganzjährig ihre Früchte trägt. Doch dazu später mehr. In Indonesien sagt man, man solle Andaliman wie ein Kind pflegen. Je öfter man "erntet", umso öfter trägt der Pfeffer seine Früchte.
Wir holten uns die ersten Infos über die näheren "Anbaugebiete" in den unzähligen kleinen Street-Food-Restaurants am Rande der Straße. Hier erfuhren wir, dass Andaliman übersetzt “das fünfte Gewürz” heißt und traditionell frisch mit Knoblauch, Chili, Ingwer und Zwiebeln vermengt wird - und diese Paste hat es wirklich in sich. Während wir uns beim weiterschlendern durch den Nachklang der Vielzahl an Aromen kämpfen, stießen wir auch schon auf den ersten handfesten Hinweis. Wir fanden den ersten Andalimanhändler auf einem der unzähligen kleinen Märkte. Zwischen Hühnern und Fischen entdecken wir sogar einen ganzen Haufen an Andaliman. Also fragten wir natürlich nach, wo man diesen am besten findet. Nachdem wir dann den kompletten Bestand aufgekauft hatten, verriet uns der Händler, dass es den besten Pfeffer, mit den höchsten Erträgen, in der Region um den Togasee gibt. Na dann mal auf!
Ziel:
Andamilan finden
Einsatzgebiet:
Region Toba
Vor Ort erfuhren wir, dass wir weiter auf die Insel im See müssen. Das hörte sich erst mal niedlich und klein an. Schnell wurden wir aber wieder daran erinnert, dass die Dimensionen hier ein wenig anders sind als in Europa. Samosir ist eine vulkanische Insel im Tobasee. Sie ist mit 647 km² etwa so groß wie die Inseln Ibiza oder Singapur. Platz genug für Andaliman!
Einmal auf der Insel angekommen lernten wir, was den Pfeffer zusätzlich zu einer Rarität macht.
Andaliman ist zwar sehr weit verbreitet, jedoch findet man immer nur hier und dort eine einzelne Pflanzen. Denn die Andalimansamen sprießen nur, wenn sie mit den Enzymen eines Vogels in Berührung kommen. Soll heißen: Der Vogel muss den Pfeffer fressen und ihn danach irgendwo wieder ausscheiden, damit eine neue Pflanze wachsen kann. Auch die Ernte gestaltet sich etwas schwierig, da der Pfeffer mit Dornen übersät ist und sich zumeist im tiefsten Dickicht befindet. Außerdem herrscht oft ein für Europäer eher ungewohntes Klima: 42°C, ein wolkenbehangener Himmel und eine angenehme Luftfeuchtigkeit von 99%.
Bis dieser köstliche Blütenpfeffer in Ihre Küche gelangt, ist es tatsächlich ein langer Prozess. Denn nach der Ernte müssen die kleinen Beeren noch mehrere Schritte hinter sich bringen. Die Struktur, sowie die hohe Luftfeuchtigkeit des Landes erschweren den Trocknungsprozess und sorgen immer wieder für Ausfälle. Um möglicher Schimmelbildung vorzubeugen, wird der frische Andaliman daher in Bambusschalen getrocknet, die auf Stelzen stehen, wodurch eine Luftzirkulation entstehen kann. Fertig getrocknet kann er sich dann endlich auf den Weg zu uns begeben, wo er schon freudig erwartet wird.
Einsatz:
Natürlich eignet sich der Andalimanpfeffer hervorragend für die asiatische Küche. Doch wer sich einmal mit seinem frischen, zitronigen Geschmack angefreundet hat, wird feststellen, wie vielseitig er wirklich ist. Sei es für Suppen oder Eintöpfe, zu Fisch oder Huhn, als Tee oder Eistee ?
Unser Spezialtipp:
Andaliman im eiskalten Mineralwasser genießen!
Unser Gewürzjägerfund 2013!
Andaliman Deluxe
Die jetzige Ernte von 2019 ist die beste, die wir je hatten. Direkt von der Insel Samosir im See im Norden Sumatras. Ohne Kerne, unglaublich frisch und mit einer unglaublichen Zitruskraft!
Keine Kerne, mega zitronig!